tisdag, juni 19

Birger Persson, Ritter und Reichsrat in Tiundaland

Birger Persson wurde vermutlich gegen 1270 geboren und wird erstmals im Jahre 1280 in einem offiziellen Dokument genannt. Sein Aufstieg und sein politischer Einfluss begannen als er 1285 zum Ritter geschlagen worden war und er 1293 zum Lagman (Rechtsgelehrten) in Tiundaland, einem Teil des heutigen Uppland ernannt wurde.

Sein Ruf als Rechtsgelehrter und Richter war so groß, dass er noch im gleichen Jahr als Vertreter für alle Rechtsgelehrten von Tiundaland, Attundaland und Fjädrundaland gebeten wurde beim König Birger Magnusson vorzusprechen um die Gesetze der drei Folkländer (Völksländer) des Upplands miteinander abzustimmen und zu aktualisieren.

Birger Persson wurde dann vom König damit beauftragt die weisesten Männer der drei Volksländer um sich zu sammeln und das Upplandslagen auszuarbeiten. Als Vorlage sollten die vorherigen Gesetze, die überwiegend mündlich überliefert worden waren, dienen. Diese sollten dann analysiert werden, damit so wenige Bestimmungen wie möglich  wegfielen und nur das modernisiert wird, was die Gemeinschaft der Lagmän als tatsächlich überholt ansah.

Als das neue Upplandslagen im Jahre 1296 fertiggestellt war, wurde das Thing einberufen und damit das neue Gesetz allgemein eingeführt. Birger Persson galt ab diesem Moment gleichzeitig als oberster Lagman aller drei Gebiete.

Auch beim Erbstreitigkeiten zwischen Birger Magnusson und seinen Brüdern Erik und Valdemar, die 1303 ausbrachen, war Birger Persson als Vermittler und Richter auserkoren, was letztendlich dazu führte, dass der König beim sogenannten Håtunaleken im Nyköpingshus landete und erst 1308, gegen den Verzicht von bedeutenden Ländereien, wieder frei kam.

Als 1318 die Herzöge Erik und Valdemar getötet wurden, war Birger Persson der Testamentsvollstrecker für die beiden Brüder , vereinte sich mit Mats Kettilmundsson und organisierten gemeinsam mit diesem einen Aufstand gegen den König. Nach dem erfolgreichen Aufstand und dessen Tod kam Herzog Eriks dreijähriger Sohn Magnus Eriksson auf den königlichen Thron. Als Dank erhielt er Birger Persson von Ingeborg Håkansdotter, die nun die Amtsgeschäfte des Königs führte, die Güter Älgö und Överselö.

Am 22. Juli machte sich der streng katholische Birger Persson auf eine Wallfahrt, die ihn erst nach Avignon führte und anschließend nach Santiago de Compostela. Nach einem knappen Jahr kam er rechtzeitig zurück nach Skara, um, gemeinsam mit den Ratsherren, die Macht von Ingeborg Håkansdotter zu brechen, die bis dahin alle Amtsgeschäfte des unmündigen Königs führte. Das Ziel dieses Komplotts war, dass Mats Kettilmundsson Reichskanzler werden konnte und damit das schwedische Reich nach seinem Gutdünken im Namen des Königs Magnus Eriksson führen konnte.

Als Birger Persson am 3. April 1327 starb, war er der vermutlich wohlhabendste Mann des damaligen Schweden, der in mehreren Gegenden, auch außerhalb des Upplands, Ländereien besaß. Einige Geschichtswissenschaftler sehen in seinem großen Reichtum und seinem Machteinfluss einen engen Zusammenhang, ohne dass dies heute natürlich in irgend einer Weise geprüft werden kann. Birger Persson wurde in der Domkirche von Uppsala beerdigt.

Birger Persson war zweimal verheiratet, wobei die erste Ehe mit Kristina Johansdotter vermutlich kinderlos blieb und aus der zweiten Ehe mit Ingeborg Bengtsdotter sieben Kinder hervorgingen, wovon vier sehr früh starben und daher keinerlei geschichtliche Bedeutung bekamen. Der Sohn Israel Birgersson übernahm nach Birger Persson die Stelle als Lagman im Uppland, Katarina Birgersdotter engagierte sich, mit Ehemann, im Varnhems Kloster und Birgitta Birgersdotter wurde als die Heilige Birgitta bekannt.

Copyright: Herbert Kårlin
  

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