onsdag, april 11

Die Tiohärad in der schwedischen Geschichte

Die Tiohärad, die auch Värends genannt werden, gehören zu den zahlreichen Landskapslagen (Landschaftsgesetzen), die während des Mittelalters in Schweden von den Lagmän bei der Rechtssprechung angewandt wurden. Fälschlicherweise spricht man bei dieser Gesetzessammlung bisweilen auch von den Smålandslagen, obwohl die Tiohärad niemals für das Småland angewandt wurden, sondern nur für einige der Länder, die sich später zum Småland entwickelten. Die größte der damaligen Regionen im Småland, in denen die Tiohärad galten, war die Region Värend, die sich wiederum aus fünf kleineren Regionen (Härend) zusammensetzte.

Die Tiohärad wurden vermutlich im 12. Jahrhundert verfasst, wobei allerdings nur der Kyrkobalken, das Kirchengesetz, erhalten ist. Die Tiohärad, die im zentralen und südwestlichen Småland galten (Finnveden mit Sunnerbo Härad, Östbo Härad und Västbo Härad), wurden in unveränderter Form bis Ende des 14. Jahrhunderts angewandt und verloren ihre Bedeutung erst endgültig mit der Abschaffung der Lagmän im Jahre 1849. Die Folkländer (Volksländer) Finnveden, Sunnerbo Härad und Östra Härad umfassten insgesamt zehn kleinere Regionen, sogenannte Härad, was auch den Namen Tiohärad (tio härad, zehn Härads) erklärt.

Wenn man das heutige Småland (små länder, kleine Länder) betrachtet, so war diese Region im Mittelalter dreigeteilt, denn der Nordwesten gehörte zum Västergötland und wurde daher vom Västgötalagen bestimmt und der südwestliche Teil des heutigen Smålands gehörte zu Östergötland mit ebenfalls einer eigenen Gesetzessammlung (Östgötalagen).

Copyright: Herbert Kårlin

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