fredag, januari 27

Björn, der Sagenkönig von Birka

Ob es je einen König Björn gab, konnte bis heute niemand nachweisen, denn dieser „Sagenkönig“ wird nur in drei Quellen genannt, die alle drei nicht als gesichert gelten. Erstmals wird Björn in der Vita Anskarii in Zusammenhang mit dem Besuch Ansgars in Birka genannt und dann taucht er erneut unter dem Namen „Björn vid Högen“ in der isländischen Hervarar Saga auf, nach der er, zusammen mit seinem Bruder Anund Uppsale in Svitjod regierte.

Svitjod war nach der Hervarar Saga nicht eindeutig bestimmt, aber wird von vielen Forschern nach Svealand, meist in das Mälardalen verlegt, also die Gegend, in der sich auch Birka befand. In beiden Schriften kann man Björn weniger als König sehen, sondern mehr als Herrscher über ein relativ kleines Gebiet, in dem er ständig von Feinden bedroht wird. Wo deshalb in diesen Fragen die nordische Mythologie endet und die tatsächliche Geschichte beginnt, ist sehr schwer zu sagen, denn die Vita Anskarii wurde Ende des 9. Jahrhunderts von Rimbert verfasst und die Hervarar Saga sogar erst im 13. Jahrhundert.

Nach beiden Schriften ist Björn der Sohn eines Königs Erik, wobei die Hervarar Saga ihn als Erik Björnsson verzeichnet. Auf Grund dieser beiden Schriften kam dann Olof Rudbeck, ein Historiker und Professor der Universität in Uppsala im 17. Jahrhundert zur Schlussfolgerung, dass König Björn im Hagahögen begraben sein musste. Erst bei Ausgrabungen im Jahre 1902 stellte man dann fest, dass der Tote im Hagahögen unmöglich Björn sein konnte, da es sich um eine Grabesstätte aus der Bronzezeit handelte. 

Auch in der Snorre-Edda findet man einen Hinweis auf Björn, denn hier soll Brage Boddason, der erste namentlich genannte Skalde Schwedens, der Hofdichter von Björn gewesen sein, der zu Ehren von Ragnar Lodbrok, einem Vorvater Björns, das Werk Ragnarsdrápa verfasst hat. Da jedoch sowohl die Snorre-Edda als auch die Herverar Sag im katholischen Island verfasst wurden, ist es nicht ausgeschlossen, dass beide Werke von Vita Anskarii beeinflusst wurden, da diese Aufzeichnungen rund 1000 Jahre lang als geschichtlich belegte Tatsachen betrachtet wurden an denen niemand zu zweifeln wagte.

Die Herverar Saga ist in ihrer Gesamtheit auf Internet zu finden.

Copyright: Herbert Kårlin

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